(4/4) 4 Gesetze für Deine Gewohnheiten 2022 – zufriedenstellend machen

Posted 13. April 2022
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Von Stefan Josef Höck

Was benötigst du, um zufrieden zu sein? Ist für dich wichtig, Anerkennung immer sofort zu bekommen oder reicht dir, einfach zu wissen, dass du später in diesen Genuss kommen wirst?

In den neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute darüber, wie wir Vorteil aus sofortiger Befriedigung, Freude und Genugtuung ziehen, um mehr als nur kurzfristig Zufriedenheit zu erlangen.

In den ersten drei Gesetzen für felsenfeste Gewohnheiten hat sich alles darum gedreht, was passiert, wenn ein Verhalten jetzt ausgeführt wird. Heute sprechen wir über das Verhalten, wenn dieses wiederholt wird. In gewisser Weise zählt das vierte Gesetz zum „Habit Loop“, den wir vor ein paar Wochen bereits kennengelernt haben, es vervollständigt den „Habit Loop“.

Zur Erinnerung: Der „Habit Loop“ setzt sich zusammen aus „Stichworte“, „Verlangen“, „Resonanz“ und „Belohnung“, beschrieben von James Clear in „Atomic Habits“.

In meinen Beiträgen habe ich schon häufiger darüber gesprochen, dass so einige Aktivitäten nicht ausgeführt werden, weil die positive Auswirkung nicht erkannt wird. In „Atomic Habits“ nennt James Clear als Beispiel das Trainieren oder Sparen. Was beides bringt, stellt sich erst zu einem späteren Zeitpunkt heraus.

Wie der Autor weiter ausführt, geht das sofortige Habenwollen auf unsere Vorfahren zurück. Nur allzu verständlich, wenn über längere Zeit hinweg Hunger dominiert, weil zu wenig zu essen vorhanden ist. Deshalb wird Essbares sehr wahrscheinlich sofort verzehrt.

  • Also wenn sich alles um das Überleben dreht, macht Genuss mit sofortiger Belohnung jedenfalls Sinn und lässt sich nachvollziehen.

James Clear spricht hierbei ebenso das Rauchen oder Sex an, in dem Sinne einer Sucht, denn …

  • … bei aller sofortiger Befriedigung einer Sucht werden die Konsequenzen außer Acht gelassen.

Wir alle wissen, dass bspw. drogensüchtige Menschen zumeist, wenn nicht überhaupt, nur mehr für den nächsten Schuss leben, Schokoladensüchtige kaum erwarten können, die nächste Tafel Schokolade zu verspeisen. In beiden Fällen werden mögliche gesundheitliche Folgen beiseitegeschoben.

  • Bei positiven Auswirkungen kann sicher dennoch überlegt werden, ob das Aufsparen einer Belohnung für später einen angenehmen Reiz darstellt.
  • Gleichzeitig – wie eben angesprochen – bewirken negative Gewohnheiten womöglich unvorhersehbare Folgewirkungen.
  • Und wie stellen sich eventuelle finanzielle Konsequenzen dar?

Der größte Feind ist der Moment der Entscheidung, denn das ist der Zeitpunkt des Schwachwerdens. Gerade in Bezug auf deine Ziele ist es notwendig, zwischen sofort und später abzuwägen, folglich einzuschätzen, welche Auswirkungen sich auf deinen Weg ergeben.

  • Obwohl das alles wissen, ist der „innere Schweinhund“ von hartnäckiger Stärke.

Stellst sich in weiterer Folge die Frage:

  • Wie kannst du nun aber sofortige Belohnung zu deinem Vorteil machen?

Wie James Clear in „Atomic Habits“ ausführt, ist in einer perfekten Welt die Gewohnheit die Belohnung selbst. Mit der Überlegung, dass gute Gewohnheiten ohnehin ein Wohlgefühl auslösen. Und bei einem permanenten Gutfühlen brauchst du keine unmittelbare Bestätigung mehr, weil du eben das positive Ergebnis bereits bekommst.

  • Und was ist bei allen Dingen, die du dir kaufen kannst, wichtiger als dich in deiner Haut wohlzufühlen und gute Beziehungen zu führen?

Achte besonders zu Beginn auf die Auslöser für deine Belohnung, verstärke gerade am Anfang deinen Einsatz dafür. Wenn dir sparen allgemein schwerfällt, dann nimm eine Spardose und beschrifte diese bspw. mit „Urlaub“. Damit schaffst du einen Zweck, und wenn „Urlaub“ für dich einen besonderen Wert im Leben darstellt, dann wirst du mit der Zeit eine leichtere Entscheidung dafür treffen, wofür du dein erarbeitetes Geld verwendest.

  • Das Ziel ist jedenfalls gute Gewohnheiten zu einem täglichen Verhalten zu machen.

Wie schon vergangene Woche angesprochen, spielt die Einfachheit eine zentrale Rolle. Als einfache Hilfsmittel wurde schon vieles verwendet, wie u.a. Murmeln. Der Plan dabei, an einem Tag bspw. drei Menschen ansprechen und die eingesteckten drei Murmeln von der einen in die andere Hosentasche zu geben, und das täglich wiederholen.

Gewohnheitsmäßiges Verhalten am Laufen zu halten, kann mit verschiedenen Methoden verstärkt bzw. unterstützt werden. Ich habe in meiner Abendroutine u.a. das „Weekly Rhythm Register“ von Darren Hardy aus „Insane Productivity“ in Verwendung. Am Ende der Woche sehe ich dann, wie viele „Punkte“ ich im Vergleich zu den geplanten für verschiedene Aktivitäten gesammelt habe.

Die wichtigsten Belohnungen in „Atomic Habits“ von James Clear sind folgende:

  1. Offensichtlich sein – Ein Lern- und Erfolgsjournal zeigt dir von Tag zu Tag ganz deutlich, wobei du Fortschritt gemacht und Erfolg erzielt hast. Genau dadurch entsteht wieder neuer Antrieb. Noch dazu zeigt dir das nicht zufriedenstellende Defizite eines Tages durch deine Reflektion auf.
  2. Attraktiv sein – Wie soeben angesprochen, bewirken Fortschritt und Erfolg eine positive Wirkung, d.h. wir bekommen daraus Motivation. An schlechten Tag helfen dann Journale dabei, eine positive Übersicht über Erreichtes zu gewinnen.
  3. Zufriedenstellend sein – Das ist der entscheidende Belohnungsfaktor, welcher sich aus den ersten beiden gemeinsam schließlich ableitet. Im ersten Punkt habe ich das bereits angeschnitten. Ein weiteres „X“ auf dem Kalender für „erledigt“ führt zu einer Dynamik, einer Eigenverpflichtung, das Gesicht zumindest vor sich selbst zu wahren. Am besten platziert an einer sichtbaren Stelle für andere Menschen, um die Verpflichtung gegebenenfalls zu verstärken.

Wie auch James Clear in „Atomic Habits“ schreibt, soll das Leben nicht in jeder Hinsicht gemessen werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass beachtet wird, dass Aufzeichnungen zu führen ebenso zur Verhaltensveränderung gehört, was im Tagesverlauf nach und nach Platz finden soll.

Als einfache Methode beschreibt der Autor:

  • Nach einem „Verhalten“ das „Erledigte“ festhalten bzw. niederschreiben.

Solltest du einmal einen Tag verpassen, kehre so schnell wie möglich dazu zurück, damit du nicht in eine Negativspirale hineinrutscht und womöglich wieder beginnst, unzählige Ausreden zu finden wie früher. Die Bequemlichkeit schleicht sich nur allzu leicht ein, sei dir dessen bewusst.

Am Samstag in der Früh wehte der Wind ziemlich stark und gleichzeitig hat es geregnet. Genau aber in dieser Situation habe ich meinen Morgenspaziergang trotzdem gemacht, um dann auch noch Brot für das Frühstück zu besorgen. Das frische Brot könnte hier durchaus als Belohnung gesehen werden.

  • Entscheide dich in solch einer Situation doch zu tun, auch wenn du vielleicht nur einen Kilometer statt zweien schaffst.
  • Akzeptiere deiner selbst willen keine „Null“!
  • Mache das Tracking deiner Gewohnheiten nicht des Trackings wegen, sondern behalte den Zweck dafür im Auge und setze dich dabei nicht unter Druck.

Schließlich zählen Fortschritt und Erfolg und nicht nur eine reine Statistik mit unzähligen Punkten.

James Clear gibt in „Atomic Habits“ zu bedenken, dass eine Messung nicht alles ist. Manche Dinge sind gar nicht oder nur bedingt messbar. Plötzlich stellst du eines Tages fest, wie schön deine Haut geworden ist.

In der siebenteiligen Beitragsserie zu „Do the Hard Things First“ von Scott Allen haben wir bereits angesprochen, eine Bezugsperson als Partner auszuwählen. Mit dieser Person teilst du deine Pläne und vereinbarst in weiterer Folge auch Konsequenzen, wenn du Geplantes nicht umsetzt. Dadurch entwickelt sich eine stärkere Verpflichtung für eine Sache.

Mit einem Verhaltensvertrag, wie ihn James Clear nennt, gehst du primär gegenüber dir selbst eine Verpflichtung ein, den du auch stufenweise aufbauen kannst, bspw. in drei Phasen:

  1. 500 Meter spazieren gehen
  2. 1 Kilometer spazieren gehen
  3. 3 Kilometer spazieren gehen

Mit deiner Bezugsperson kannst du eine finanzielle „Strafe“ vereinbaren, wenn du diesen Vertrag nicht einhältst.

  • Und aus welchem Grund sollen sich andere Menschen auf dich verlassen, wenn du Vereinbarungen mit dir selbst nicht einhältst?

Selbst wenn wir uns äußerlich bestmöglich präsentieren, ohne ein entsprechend positives Verhalten wirst du irgendwann in deinem Leben „abschmieren“. Hierzu passt aus meiner Sicht sehr gut das Beispiel mit der Zahnpastatube von Karl Pilsl:

  • Das, was drinnen ist, wird herauskommen.
  • Wenn du dich also mit positiven Gewohnheiten füllst, wird sich dein Verhalten positiv zeigen.

Nächte Woche sprechen wir passend zum Ostersonntag über den Frieden und die Natur, zwei Themenbereiche, die Bestandteil meiner „Mission 100.000“ sind, die nun bereits den zweiten Jahrestag feiert.

Ich wünsche dir eine Zeit der Zufriedenheit und lade dich ein, freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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