Wie Vorbilder zum Weltfrieden beitragen

Posted 27. Dezember 2023
/
Von Stefan Josef Höck

Wodurch zeichnet sich dein Vorbild besonders aus? Welche Eigenschaften sind für dich ein absolutes Muss für ein Vorbild?

In der neuen Ausgabe von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute über die persönlichen Eigenschaften, die Vorbilder ausmachen, und in welcher Beziehung der Weltfrieden zu Denk- und Verhaltensmustern steht.

Vor drei Wochen haben wir die wechselseitige Wirkung von Regeln und Vorbildern näher betrachtet. Mit welchen persönlichen Eigenschaften Vorbilder ausgestattet sein sollten, das haben wir uns für heute aufgespart.

Zwei Fragen vorab, bevor wir nun genauer auf diese Eigenschaften eingehen:

  • Wie perfekt muss ein Mensch sein, um den Ansprüchen an ein Vorbild zu genügen?
  • Welche Fehler darf ein Vorbild machen, um nicht das Gesicht zu verlieren?

Jeder Mensch, der Verantwortung übernimmt, hat in seinem Leben bereits Erfahrung gesammelt. Erfahrung hilft auf alle Fälle, bessere Entscheidungen zu treffen. Fehlschläge schärfen den Verstand häufig umso mehr. Dies zeigen mir weniger vorteilhafte Entschlüsse, die ich selbst gefällt habe.

Schauen wir also zunächst auf die Perfektion, eine Ambition, die viele Menschen verfolgen. Wenn wir genauer hinschauen, würde der perfekte Mensch entweder schon alles wissen oder alles auf Anhieb beherrschen. Und das in allen Wissens- bzw. Tätigkeitsbereichen. Mir ist niemand bekannt, der diesen perfekten Anspruch erfüllt.

  • Macht nicht gerade das menschliche Irren einen Menschen besonders sympathisch?
  • Besonders dann, wenn jede Idee oder Handlung in absolut guter Absicht passiert?

Aus meiner Sicht darf Perfektion nicht mit dem Anspruch nach laufender Verbesserung verwechselt werden. Ich zähle selbst zu den Menschen, die einen kürzeren oder besseren Weg finden wollen bzw. will ich andere dabei unterstützen. Dennoch gestehe ich anderen und mir zu, Fehler zu machen, weil ich eben Fehler als absolut menschlich betrachte.

Die Weihnachtszeit ist eine ideale Zeit, um das Menschsein näher anzuschauen. Bei einer Diskussionsrunde zum Thema Weihnachten und Frieden haben wir in der Schule unter anderem darüber gesprochen, wie wir alle dazu beitragen können, Weihnachten für andere Menschen zu verschönern.

  • Einige Schüler:innen meinten, dass das Geben und Teilen mit anderen Menschen einen besonderen Stellenwert einnehmen.
  • Das impliziert für mich, als Vorbild dankbar für alles zu sein, was bereits an Besitz da ist, auch wenn das wenig ist, sowie Gier und Geiz abzulegen.

Daraus lässt sich aus meiner Sicht schlussfolgern, dass …

  • Ein Vorbild jedenfalls ein gutes Herz hat und bereit dazu ist, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern bedürftigen Menschen zu helfen, Verantwortung zu übernehmen.
  • Wir zuerst urteilsfrei auf andere Menschen zugehen, weil das Leben kompliziert sein kann und eine starke Schulter notwendig ist, um für sie einen Rettungsanker zu werfen.

Ohne Vorurteile durch das Leben zu gehen, bedeutet schließlich ebenso …

  • Die guten Eigenschaften eines Menschen zu sehen und daran zu glauben, dass dieser Mensch wieder eine positive Richtung einschlagen kann.
  • Das bedeutet wiederum, dass wir uns gegenseitig ermutigen und aufbauen, wenn das Leben einmal nicht so läuft und Schicksalsschläge zupacken, dass wir führen willens eines lebenswerten Lebens für Betroffene.

Mir ist das über die vergangenen Jahre hinweg immer wieder klargeworden, das betrifft jeden Lebensbereich, und das wurde mir genauso vor Augen geführt …

  • Immer selbst in der Art und Weise zu handeln, wie wir glauben, es wäre für andere Menschen auch vorteilhaft. Dazu gehört ebenso unser Handeln gegenüber den Tieren und der Natur.
  • Denn wie sollen wir authentisch und integer wirken, wenn wir selbst zu Haufen Kuchen und Schokolade essen, jedoch Gemüse und Obst für ein gesundes Leben empfehlen?
  • Weshalb sollten andere Menschen unserer Empfehlung folgen, eine Dankbarkeitsliste sowie ein Erfolgs- und Lernjournal zu führen, wenn wir das selbst nicht tun?
  • Aus welchem Grund beginnt jemand ein Morgen- und Abendritual mit Meditation o.a. Aktivitäten, wenn wir selbst nicht aus dem Bett kommen und am Abend den Weg dorthin kaum finden?
  • Wie soll jemand davon überzeugt werden, jeden Tag in einem guten Buch zu lesen, wenn wir schon in der Schule alles dafür getan haben, nicht lesen zu müssen?

Kurz zusammengefasst, bedeutet das …

  • Andere Menschen nicht dafür anzuklagen, was sie tun, und selbst – auch wenn hinter verschlossenen Türen – nicht gleich zu handeln und folglich keinen Deut besser zu sein.
  • Ganz nach dem Sprichwort „Wein predigen, Wasser trinken“.

Wir sehen also, dass die Vorbildunktion mit zahlreichen Denk- und Handlungsmustern in Verbindung steht und …

  • Wenn wir am Heiligen Abend daran denken, weshalb wir Weihnachten feiern, erkennen wir, dass Liebe, Frieden, Freundschaft, Nächstenliebe, ein harmonisches und geselliges Miteinander – um nur eine kurze Aufzählung zu machen – im Mittelpunkt stehen.
  • Und dabei spielt keine Rolle, ob wir Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hinduisten, Atheisten sind – auch hier wäre eine weitaus ausführlichere Aufzählung möglich –, sondern dass wir uns klar darüber sind, wie eine friedliche Welt der Nächstenliebe ausschaut.

Die Zeichen der Zeit halten uns vielleicht davon ab, immer positiv, fröhlich und glücklich vorauszuschauen. Die Welt aufzuräumen, umzukrempeln und neu aufzustellen, benötigt sicher Zeit, doch …

  • Nach einem Streit können wir aufeinander zugehen, nach einer Meinungsverschiedenheit uns aussprechen, wenn wir gegenseitig verstehen, dass unsere Sprache oftmals einfach nicht dieselbe ist. Damit wir schließlich die Sterne für den anderen Menschen leuchten lassen.

Wünsche ich dir ein schöne Weihnachtszeit und lade dich ein, in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert