Vollkommene Nachhaltigkeit – Ein ewiger Mythos?

Posted 20. September 2023
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Von Stefan Josef Höck

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für dich? Lässt sich ein ausnahmslos nachhaltiges Leben überhaupt realisieren?

In der neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute über die vielfältigen Bereiche der Nachhaltigkeit und darüber, weshalb das Predigen einfacher ist als das Tun.

Zu meiner Schulzeit waren unter anderem das Recyclingpapier und die FCKW-Spraydosen in aller Munde. Das Ozonloch war eines der brisanten Themen, weil sich die fehlende Schutzschicht schädlich auf die Menschenhaut auswirkt.

Aus diesem und vielen weiteren natur- und ressourcenzerstörenden Umständen hat sich mittlerweile ein Hype für Nachhaltigkeit entwickelt, welcher für mich die Frage entfacht:

  • Wie vollkommen ist Nachhaltigkeit denn möglich?

Über den rücksichtslosen und vernichtenden Umgang mit der Natur und verschiedenen natürlichen Ressourcen haben wir schon einige Male gesprochen. Besonders die Elektromobilität erntet eine argwöhnische Beurteilung. Genauso zeigt sich die Gewinnung von Baumaterialien sowie die autarke Stromgewinnung.

Laut Duden bedeutet Nachhaltigkeit:

  • „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jemals nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.“

Wenn ich mir rundherum die Holzberge anschaue oder die Aufschüttungen von Sand und Kies, dann erscheint mir die Definition als schön, doch kaum jemand scheint das in der Produktion und Erzeugung zu beherzigen.

Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich in einem Artikel vom 9. September 2016 ausführlich mit den Arten der Nachhaltigkeit, die ich hier nun aufgreife.

Gleich zu Beginn erfolgt die Klarstellung, dass Energiesparen und umweltfreundlicher Strom noch bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange sind. Die angesprochenen, dreifach verglasten Fenster und Solaranlagen benötigen erst wieder bestimmte Ressourcen, wie ich das für mich einordne.

  • „Teilen und Weitergeben“ – Dieser Appell richtet sich an alle Menschen.

Die Nachhaltigkeit liegt in diesem Bezug in einer geringeren Produktion und weniger Anbau. Bewirtschaften ist sicherlich besser als zupflastern. Der erwartete Effekt ist das Einsparen von CO2.

Wie mir selbst auch schön häufiger aufgefallen ist, wird lieber neu gebaut und dabei natürliche Fläche vernichtet, anstatt Flächen mit leerstehenden Gebäuden zu nutzen. Vielleicht lässt sich ein Abriss nicht vermeiden. Gleichzeitig kann alternativ langfristig wirkend eine Oase geschaffen werden. In Bremen hat der Rat für „Nachhaltige Entwicklung“ für die Nutzung des Alten sogar Auszeichnungen vergeben.

Vieles dreht sich also um Bekleidung, Fahrzeuge, Gebäude und Wohnen.

  • Wo und wie werden Bekleidung und Fahrzeuge hergestellt?
  • Nachhaltig bedeutet ebenso, dass keine Menschen in der Produktion ausgebeutet werden, oder?

Eine spezielle Art der Nachhaltigkeit stellt die Verbindung von älteren Menschen als Wissensgeber für jüngere Menschen dar. Viele Unternehmen sind mit einem häufig selbst verschuldeten Wissensverlust konfrontiert. Vor allem nachhaltige und natürliche Bräuche werden durch zu weniger Förderung des Interesses verloren, obwohl diese entgegen Pharmaka und Chemie die bessere Alternative darstellen würden.

Die Deutsche Bundesregierung spricht in ihrer natürlichen Strategie für Nachhaltigkeit von „sozialem Zusammenhalt und internationaler Verantwortung“. Hintergrund ist die nachhaltige Produktion, weil dazu ebenso gehört, eine faire Entlohnung zu bezahlen, um genau der zuvor erwähnten Ausbeutung entgegenzuwirken.

Der letzte angesprochene Punkt im Artikel ist die barrierefreie Bewegung in der Öffentlichkeit. Die Seite https://wheelmap.org soll rollstuhlgerechte Orte anzeigen. Aus meiner Sicht eine großartige Idee, da zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Plätze in dieser Hinsicht zu wünschen übriglassen. Eine kuriose Entdeckung machte ich einmal als Trainer. Und zwar ein geeignetes WC für beeinträchtige Menschen, jedoch kein Lift dorthin.

  • Nachhaltigkeit zieht also viel weitere Kreise, als wohl die meisten Menschen bis jetzt erkannt haben.
  • Leben demnach alle Nachhaltigkeitspropheten tatsächlich vollkommene Nachhaltigkeit?

Mit meinen Worten will ich niemanden persönlich angreifen. Dennoch ist das Leben von Nachhaltigkeit weitaus komplexer als nach meinem Eindruck vermittelt wird. Und eine Frage stellt sich aus meinem Blickwinkel ohnehin:

  • Wie leistbar ist Nachhaltigkeit? Welche – sinnvollen – Mehrkosten entstehen dadurch in der Landwirtschaft und in der Produktion?

Wenn die Generation „Fridays For Future Austria” globale Klimagerechtigkeit und Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels fordert, frage ich mich, welchem Lebensstil die Beteiligten folgen.

  • Sind verwendete Elektrogeräte wie Smartphones und Notebooks aus nachhaltiger Produktion?
  • Aus welchen Herstellungsbetrieben stammt ihre Bekleidung?
  • Wie nachhaltig werden die Nahrungsmittel hergestellt, die sie konsumieren?

Aus meiner Sicht ist der Weg zu echter, langfristiger Nachhaltigkeit noch ein weiter. Wenn wir nur den eigenen Haushalt und den persönlichen Besitz betrachten, kann vermutlich nur bei Neuanschaffungen der Wunschvorstellung entsprochen werden.

  • Was müsstest du bei dir zuhause alles austauschen, um vollkommen nachhaltig ausgestattet zu sein?

Wünsche dir eine nachhaltigkeitsbewusste Zeit und lade dich ein, in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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