(1/7) Dein Potential 2023 – „Einsames Genie“

Posted 15. März 2023
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Von Stefan Josef Höck

Begeisterst du die Menschen immer, wenn du deine Ideen und Einfälle teilst? Oder hast du manchmal das Gefühl, dass dir nur aus Höflichkeit zugehört wird?

In der neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute darüber, wie wir zu Entscheidungen finden und weshalb Gruppen so häufig eine individuelle Meinung untergraben.

Jeder Mensch will von anderen Menschen gesehen und wertgeschätzt werden. Das haben zahlreiche Studien wiederholt bestätigt. Als Baby klappt das normalerweise noch ganz gut, ist doch der Neuankömmling etwas ganz Besonderes.

Doch dann passiert es, dass Menschen aus verschiedensten Gründen zurückgewiesen werden. Dadurch ziehen sie sich immer stärker zurück, obwohl das Bedürfnis nach Zugehörigkeit nicht weniger geworden ist, sondern der Drang danach vielleicht sogar noch intensiver wird.

Jürgen Schaefer beleuchtet in „Genie oder Spinner – Sind wir offen für Neues?“ die Gründe, die schließlich dazu führen, dass die eigene Meinung sogar über Bord geworfen wird.

Wie zuvor angesprochen, steht hier das Dazugehören im Fokus. Denn lieber in einer Gruppe sein als einsam. Wobei sich hierbei viele einem inneren Konflikt ausgesetzt sehen, weil sie den eigenen Überzeugungen widersprechen.

Aus meiner Sicht sind Diskussionen ein gutes Beispiel, denn darin besteht sogar die Möglichkeit sich in der Gruppe zu verstecken, um mit den eigenen Ansichten kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Außer man wird vielleicht doch noch direkt angesprochen, dann heißt es zustimmen oder sich einem möglichen inneren Druck zu beugen und die eigenen Ansichten zu teilen.

Hinzu kommt dabei ganz entscheidend, dass in einer Gruppe die Wahrheit ganz anders wahrgenommen werden kann. Eine Falschaussage wird zwar nicht wahr, nur weil diese 100-mal wiederholt wird, aber für das Mittun kann das verheerende Auswirkungen haben. Wir alle kennen die Gruppendynamik, die in Kriegen enorme negative Folgewirkung haben kann.

Wie der Autor anspricht, ist ein weiterer Faktor die Konformität, welcher die Macht über den freien Willen zunichtemacht, etwas, das ein denkendes und fühlendes Wesen wie der Mensch grundsätzlich braucht. Das steht also in einem klaren Widerspruch, mit anderen Menschen konform zu gehen, selbst wenn sie falsch liegen.

Die Personen, die Jürgen Schaefer als „Querdenker“ bezeichnet, sind die Menschen, die wohl ein Selbstbewusstsein haben, das stark genug ist, um der eigenen Meinung treu zu bleiben. Bei allen Widerständen. Obwohl auch diese Menschen wiederum einem inneren Konflikt ausgesetzt sind. Das begründet sich darin, weil durch eigentümliche Denkweisen eine gewisse Ausgrenzung stattfindet.

Generell lässt sich an dieser Stelle noch hinzufügen, dass eine Entscheidung bzw. Einschätzung immer von der Umwelt beeinflusst sein kann. Das bedeutet, dass wir jedenfalls mit mehr Bedacht vorgehen müssen, wenn wir eine Beurteilung abgeben, wie ich finde.

Die s.g. „Querdenker“ liegen oftmals sicher richtig, wenn sie denken, dass sie selbst als Bedrohung wahrgenommen werden. Sich der Masse entgegenzusetzen, kann eine enorme Anstrengung bedeuten und sehr viel Mut benötigen. Experten müssen nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein. Durch meine Beschäftigung mit vielfältigen Themenbereichen haben schon so manche ungläubig mit den Ohren gewackelt, wie man so sagt, und so manches als Besserwisserei abgetan.

In der Hirnforschung das Unterbewusstsein miteinzubeziehen, das ist insofern essenziell, weil gerade während des Schlafens dort die Arbeit stattfindet. Dr. Joseph Murphy hat mit „Die Macht Ihres Unterbewusstseins“ ein umfassendes Werk geschaffen, das klar und deutlich aufzeigt, welche Rolle das Unterbewusstsein für ein glückliches, zufriedenes, erfolgreiches, wohlhabendes Leben spielt.

Nun kann ein Mangel an Rückgrat genauso dazu führen, dass der Entscheidung der Masse gefolgt wird. Gleichzeitig kann – in meinen Worten gesagt – eine geschickte Manipulation nicht erkennen lassen, dass eine vermeintliche Tatsache auf einem Fehler beruht. Das menschliche Sehen zeigt besonders auf, wie verschieden die Wahrnehmung abhängig von Situationen ist, wobei Störfaktoren erkannt werden sowie Wichtiges von Unwichtigem klassifiziert werden kann.

Forschungen zeigen, dass vieles im Unbewussten abläuft, was nachvollziehbar ist, wenn wir daran denken, was wir in jedem Augenblick an Impressionen wahrnehmen.

Schließlich müssen wir uns klarwerden, dass unser Gehirn auf Gruppe eingestellt ist und das Unterbewusstsein Gefahr signalisiert, wenn die Geborgenheit verlorengeht, eine soziale Isolation als Folge identifiziert wird.

  • Reicht vielleicht eine zweite Person aus, um gemeinsam zielsicher voranzugehen und die Mehrheit zu beugen?

Demokratie sollte jedenfalls zu mehr Selbstbestimmung führen, wobei eine Gruppe, die in „Fesseln“ liegt, wohl kaum gerne unabhängige und freie Menschen sieht. Denn eine wirklich gute Idee könnte einen Menschen außerhalb dieser Gruppe in eine bessere Lebenssituation bringen.

In früheren Zeiten hat Ausgrenzung oftmals über Tod und Leben entscheiden können. Da sind wir in der Gegenwart allgemein auf alle Fälle besser dran. Einfach gesagt, bedeutet ein Einkommen in der Regel, sich essen und trinken kaufen zu können sowie ein Dach über dem Kopf zu haben. Gleichzeitig bleibt trotzdem Ausgrenzung bis hin zur sozialen Isolation.

Social Media kann dabei helfen, gleichgesinnte Personen zu finden, doch Online-Bekanntschaften allein reichen aus meiner Sicht nicht aus, um sozial ausreichend integriert zu sein.

Wünsche dir eine gemeinschaftliche Zeit und lade dich ein freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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