(1/7) Deine Effektivität 2023 – „Proaktiv Sein“

Posted 25. Januar 2023
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Von Stefan Josef Höck

Hast du das Gefühl, dass du jederzeit jede Situation unter Kontrolle hast, oder empfindest du eine Art Fremdsteuerung durch vorhandene Umstände?

In der neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute darüber, wie wir unser Leben mit mehr Freiheitsgefühl bereichern, und Entscheidungen mit Werten anstelle externer Einflüsse treffen.

Ein Impuls von außen löst bei uns eine bestimmte Reaktion aus, eine Reaktion, die wir im Nachhinein betrachtet womöglich sogar bereuen. Besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen ergibt oft ein  Wort das andere und hinterlässt eine vergiftete Atmosphäre.

  • Sind wir nun aber diesem Reagieren ausgesetzt?
  • Manche Menschen scheinen doch immer alles nur positiv zu erleben, ohne irgendwelche offensichtlichen Hürden, oder?

Stephen R. Covey hat in seinem Buch „The 7 Habits of Highly Effective People“ die 7 Gewohnheiten definiert, die Menschen für äußerste Effektivität anwenden. Heute sprechen wir über die erste von drei dieser Gewohnheiten daraus, die der Autor dem „privaten Sieg“ zuordnet, heraus aus der Abhängigkeit, hinein in die Unabhängigkeit.

  • Und die erste Gewohnheit nennt sich „proaktiv sein.

Wie Viktor Frankl, über den Psychologieansatz von Sigmund Freud festgestellt hat, besteht zwischen einem Stimulus und einer Antwort eine – auch wenn nur kurze – Zeitspanne, die wir nutzen können, um proaktiv mit einer Situation umzugehen.

Das bedeutet, dass wir die Freiheit haben, selbst unser Selbstbewusstsein, unsere Vorstellungskraft, unser Bewusstsein und unseren unabhängigen Willen zu bestimmen, wie Stephen R. Covey darstellt. Er sieht proaktive Menschen als Personen, die trotz allem Bewusstsein über die eigene Freiheit (…) trotzdem externen Einflüssen ausgesetzt sind, jedoch genau dadurch Entscheidungen werteorientiert treffen.

Viktor Frankl hat drei Zentrale Werte definiert:

  • Werte auf Erfahrung beruhend
  • Schöpferische Werte und
  • Einstellungswerte

Wie auch Stephen R. Covey sehe ich die Einstellung als wahrscheinlich wichtigsten Faktor. Erfahrung und Kreativität mögen uns helfen, doch entscheidend für eine positive Aktion wird die Einstellung gegenüber einer Sache, einer Person, einem Erlebnis sein. Und er merkt an, dass die eigene Initiative einfach bedeutet, die eigene Verantwortung zu erkennen, was eigentlich zur menschlichen Natur gehört.

Auch wenn wir hierbei von womöglich schlafenden Muskeln sprechen, warten diese nur darauf, benützt zu werden, um nicht vom Regen in die Traufe, sondern in eine erhellende Zukunft zu gehen.

Denn der Autor schreibt als nächstes über die Sprache, die wir verwenden. Sprache ist ein sehr mächtiges Instrument, wie du – denke ich – schon öfter festgestellt hast, und ich denke sehr viel über die Bedeutung meiner Worte nach, denn – so verbreitet unbewusst – entscheiden wir mit unseren Worten über Armut und Reichtum.

Bevor wir unsere Sprache ändern, steht als erstes die Erkenntnis, ob wir bereits eine entsprechende Verantwortung über unser Denken übernehmen, dann können wir tiefer hineingehen, um durch unser Denken und Sprechen verursachte Glaubensmuster zu bearbeiten und umzudrehen. Um einen s.g. „Paradigmen-Shift“ zu vollziehen, wie das Bob Proctor immer genannt hat.

Nach meinem Verständnis stellt Stephen R. Covey des Weiteren dar, dass wir auf bestimmte Dinge wirklich keinen Einfluss haben mögen, jedoch einen Kreis des Beeinflussbaren vorfinden. Letzten Endes ist zu erkennen, was uns direkt betrifft und was überhaupt nicht unser Thema ist. Unser Fokus entscheidet über das Verhältnis zwischen dem, wieviel wir aus dem Kreis des uns Betreffenden in den Kreis des Einflusses hineinbringen. Dabei ist der zweite Kreis in der Regel kleiner als der erste genannte.

Liebe trägt aus meiner Sicht zu einem gewissen Maß an Energie bei, und gerade diese positive Energie ist, was proaktiven Menschen ihren Einflussbereich vergrößert.

Position, Wohlstand, Rolle oder Beziehungen können manchmal dazu führen, dass der Einflusskreis über das hinausgeht, was uns betrifft, was auf einen eher reaktiven (eigennützigen) als einen proaktiven Lifestyle hindeutet. Proaktive Menschen müssen zwar vielleicht Prioritäten setzen, wenn sie ihren Einfluss einsetzen, alles auf einmal kann gegebenenfalls nicht bewerkstelligt werden, bewegen sich dabei aber innerhalb des uns betreffenden Kreises.

Alles in allem haben wir nach Stephen R. Covey den ersten Schritt für die Lösung selbst in der Hand. Denn Verhaltensweisen lassen sich ändern, die angewendeten Einflussmethoden und die Sichtweise nicht beeinflussbarer Dinge liegen innerhalb des Beeinflussbaren.

  • Wie kann der Einflusskreis erweitert werden?

Auf unsere Sprache sind wir vorher schon zu sprechen gekommen, und dazu gehört besonders unser Denken und wovon wir bestimmte Gefühle abhängig machen. Der Autor nennt das Glücklichsein als ausgezeichnetes Beispiel. Denn sich glücklich zu fühlen, ist eine Sache des Denkens und der Einstellung.

  • Wieso sich durch ein regnerisches Wetter vom Glücklichsein abhalten lassen?

Wenn das Wetter selbst also außerhalb unseres Einflusses liegt, bestimmen wir unser s.g. „physisches“ und „soziales“ Wetter selbst.

Gerade auch die Antwort auf Fehler entscheidet so sehr über unsere Zukunft. Deshalb sollen Fehler nicht einfach hingenommen werden, sondern dadurch ein proaktiver Lösungsfokus entwickelt werden.

Wie Stephen R. Covey schreibt, ist die Kraft, um sich selbst gegenüber zu verpflichten und dies einzuhalten, die Essenz, um die Basisgewohnheiten der Effektivität zu entwickeln. Wissen, Fähigkeiten und Verlangen liegen in unserer Hand, und in einem Wortspiel stellt der Autor dar, dass das Wissen um unsere Verantwortung fundamental für die Effektivität ist.

  • „Responsible“ (Verantwortlich) = „Response-able“ (Antwortfähig)

Folgende 4 Tipps unterstützen bei der Entwicklung einer besseren Proaktivität:

  1. Beobachte bei dir selbst und bei anderen, wie oft Aussagen wie „Wenn nur“ oder „Ich kann nicht“ verwendet werden.
  2. Wenn dir eine Situation aus der Vergangenheit zukünftig wieder begegnet, lässt sich darauf proaktiv innerhalb des Einflusskreises reagieren?
  3. Nimm ein Problem, beruflich oder privat, und lege fest, und überlege, wie du dieses im Einflusskreis lösen kannst.
  4. Teste Proaktivität 30 Tage lang und beachte die Veränderung deines Einflusskreises.

Sean Covey hat in „The 7 Habits of Highly Effective People“ abschießend zur ersten Gewohnheit „proaktiv sein“ neuere Erkenntnisse hinzugefügt. Demnach sind Teams und Organisationen genauso von der Proaktivität in ihrem täglichen Tun betroffen. Des Weiteren können wir diese generationsübergreifenden, zerstörerischen Muster durch Selbstbewusstsein, Bewusstsein, Vorstellungskraft und unabhängigen Willen als 4 menschliche Züge stoppen. Dabei weist er ebenso darauf hin, dass proaktive Menschen Entscheidungen basierend auf Werten treffen, ruhig bleiben, cool und unter Kontrolle. Sean Covey meint:

  • „Übernimm zuerst Verantwortung für dein Leben und ergreife dann Initiative. So einfach ist das.“

Wünsche dir eine proaktive Zeit und lade dich ein freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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