(4/6) Deine Freiheit 2022 – Das richtige Mindset für Leadership – Bestimmung + Intuition

Posted 8. Juni 2022
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Von Stefan Josef Höck

Verlässt du dich bei einer Aufgabe grundsätzlich auf dein Bauchgefühl? Siehst du eine Aufgabe einfach als Mittel zum Zweck, um bspw. Geld zu verdienen, oder ist dir ebenso ein tieferer Sinn wichtig?

Was für dich als Leader die Unterscheidung zwischen bloßer Aufgabe und Bestimmung bedeutet und welcher Rolle die Intuition zukommt, darüber schreibe ich heute in der neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“.

Für eine große Anzahl berufstätiger Menschen scheint so mancher Arbeitstag kein Ende zu nehmen. Eine Studie aus dem Frühjahr 2021, veröffentlicht auf www.statista.at, besagt, dass für 64,4 % der Befragten (in Österreich) die Arbeit einen Weg darstellt, um den Lebensunterhalt zu verdienen.

Zwischen den Zeilen gelesen, entnehme ich dieser Aussage, dass die jeweilige Arbeitsstelle nur bedingt eine gewisse Erfüllung und Freude mit sich bringt.

Deshalb an dieser Stelle meine beiden folgenden Fragen an dich:

  • Wie geht es dir mit deiner Arbeit?
  • Bist du rundum zufrieden oder machst du die Arbeit nur für das Geld?

Was bei der angesprochenen Studie aus meiner Sicht noch zu denken geben sollte, das ist der Umstand, dass nur 43,6 % eine Verbesserung der Lebensqualität sehen und nur 37,2 % ihre Talente und Fähigkeiten einsetzen.

Und genau das bringt mich zu den Themen meines heutigen Beitrags. Denn wie Ron Karr in „The Velocity Mindset“® schreibt …

  • … fehlt es überall an Menschen, die eine Verbindung zu einem bedeutungsvollen Ergebnis sehen.

Dadurch werden Geschwindigkeit und Richtung – also „Velocity“ verloren, wobei sogar Burnout die Folge sein kann, wenn Arbeit sozusagen einfach nur getan wird.

  • Deine Aufgabe als Leader ist es, bspw. die Idealvorstellung eines Interessenten von einem Produkt in Betracht zu ziehen.

Starte dabei mit einem weißen Blatt Papier, worüber wir vergangene Woche gesprochen haben.

Schließlich spielen die Hormone Oxytocin und Dopamin, welche wir im vorletzten Beitrag beleuchtet haben, eine entscheidende Rolle, wenn wir an die Dauer der Zufriedenheit nach Abschluss einer Aufgabe denken.

Wie Scott Halford ausführt, sind dafür die richtige Priorität und die richtige Aufgabe fertigzustellen, die essenziellen Faktoren, weil – einfach gesagt – damit eine größere Bedeutung und ein wichtigerer Zweck verbunden sind.

Er nennt in diesem Zusammenhang folgende 5 „Cs“:

  • Certainty (Sicherheit), Choice (Auswahl), Control (Kontrolle), Completion (Vollendung) und Context (Sinnzusammenhang)

In „The Velocity Mindset“® fährt Ron Karr mit der Bedeutung der Kontrolle in der Arbeit fort, der Notwendigkeit der Erfahrung dieses Gefühls, um das Cortisol-Level auf einem niedrigeren Level zu halten.

In einem Unternehmen war ein Mitarbeiter durch das ständige Telefonieren unproduktiv, hat sich jedoch dadurch sicher gefühlt. Geändert hat sich alles zu dem Zeitpunkt als sich der Vorgesetzte auf die Bestrebungen des Mitarbeiters eingelassen hat. Von da an handelten die Gespräche immer davon, was die Ziele des Mitarbeiters waren und wie die Aufgabe Unterstützung geboten werden konnte.

  • Das zeigt uns, dass bei einer Aufgabe ein größeres Ganzes in Betracht gezogen werden muss, das gewünschte Ergebnis von beiden Seiten.
  • Dadurch steigt beidseitig die Motivation, auf eine Lösung hinzuarbeiten.

Was sich als großer Fehler herausgestellt hat, war der Versuch, einfach nur Aufgaben zu managen, derweil ist für dich als Leader notwendig, wenn du etwas managst, die Ergebnisse zu managen.

Wie bei Kindern oder Partner:innen wird oft versucht, Mitarbeiter:innen zu ändern. Dein Job als Leader ist jedoch nicht Menschen zu ändern, sondern zu verstehen, was ihre Motivation ist, was ihre Ziele sind, damit sie sich in einem Wohlfühlumfeld für Produktivität befinden.

  • Dieses Umfeld ist essenziell dafür, dass sie den gemeinsamen Zweck unterstützen.

Das „Productivity Alignment“ von Judy Suiter zeigt mit einer Darstellung in 4 Quadranten den Zusammenhang zwischen Motivation und Kompetenz. Der 2. Quadrant rechts oben ist die Idealvoraussetzung, weil hier die höchste Produktivität durch die höchste Motivation und die höchste Kompetenz erreicht wird.

Eine schwierige Aufgabe für Leader ist schließlich, Entscheidungen bezüglich Mitarbeiter:innen zu treffen, die fehl am Platze sind und womöglich gar nicht mehr zum Unternehmen passen.

Manche haben in ihrer ursprünglichen Tätigkeit zumeist einen perfekten Job gemacht, doch fehlt ihnen das passende Knowhow für die neue Position. Manchen fehlt vielleicht gar die weitere Herausforderung in ihrer Aufgabe.

Jack Welch gilt als „Neutron Jack“ wie Ron Karr ausführt, denn er hat sozusagen viele Menschen – in meinen Worten – von der Last einer falschen Arbeit befreit. Das bedeutet, dass du für die Erledigung einer Aufgabe immer davon ausgehen sollst, ob eine Person das Ergebnis auch erreichen kann.

  • Denn die besten Mitarbeitenden nützen dir nichts, wenn dir die Stimmung und dadurch Motivation und Sinnausrichtung im Unternehmen zerstört werden.

Ron Karr erzählt am Beispiel seiner persönlichen Geschichte, dass auch im privaten Bereich wichtig sein kann, gut zu überlegen, wer welche Aufgabe übernehmen soll. In seinem Fall waren beide Elternteile – kurz gesagt – in einer gesundheitlich herausfordernden Situation, in welcher seine Tante auf seine Mutter geschaut hat.

  • Einen Leader erkennt man u.a. daran, dass er auf Herausforderungen zugeht und die Umstände nicht einfach hinnimmt, sondern entsprechend handelt.
  • Das gilt für dein eigenes Leben genauso wie im Unternehmen und deiner Familie …

… wie wir in „The Velocity Mindset“® weiterlesen.

Um ein Ziel zu erreichen, ist eine starke Vision notwendig, mit den drei folgenden Fragen:

  1. Ist die Vision selbst immer noch gültig?
  2. Sind meine derzeitigen Aufgaben die richtigen und priorisiere ich diese richtig?
  3. Führe ich diese Aufgaben bestmöglich aus?

Hierbei ist wichtig, als Leader in Betracht zu ziehen, dass sich die Umstände verändern können, um alles Notwendige tun zu können, um die Priorität der Aufgaben zu verändern, ein verändertes Bedürfnis eines Kunden zu bedienen.

  • Ein Schlüssel, um „Velocity“ zu erreichen, ist die Intuition, wenn richtig verwendet.

Unser Gehirn fügt von Natur aus Bilder zusammen, ganz unterbewusst, weshalb nach Paul Dominguez drei grundlegende Wörter hierbei zentral sind:

  1. Zuhören
  2. Vertrauen
  3. Handeln, und das kreativ

Dem Zuhören kommt so eine große Bedeutung zu, weil wir die Wörter anderer mit unserem persönlichen Verständnis wahrnehmen, gerade aber dadurch missverstanden werden kann, was ihr Bestreben mit ihren eigenen Worten ist.

In „The Velocity Mindset“® unterscheidet Ron Karr zwei Arten des Zuhörens:

  • Zum einen kann durch das Verstehen des Zusammenhangs eine Lösung für alle gefunden werden.
  • Zum anderen bedeutet Zuhören ebenso, uns selbst zuzuhören bzw. in uns hineinzuhören, denn das spielt in die Intuition hinein.

Auch wenn unsere Intuition nicht unfehlbar ist, ist sie die Quelle des Gedankens als formlose Substanz, worauf wir vergangene Woche bereits zu sprechen gekommen sind. Das bedeutet schließlich, dass wir genauso unsere eigenen Annahmen und Bestrebungen kennen.

Gleichzeitig beachte, dass du diesen Prozess nicht übertreibst. Wenn das Finden der Lösung zu lange dauert, dann mache eine Pause, atme tief durch und frage dich einfach …

  • … was muss ich hier nun tun? – Die Antwort wird aus dem Herzen und dem Geist kommen!

Also, anstatt nur zu hören, was du dir selbst zum Sagen hast, stelle dir eine Frage. Selbst wenn du die perfekte Antwort nicht kennst, denke daran, dass du dennoch deiner Intuition vertraust und entschieden handelst …

  • … umso schneller die Antwort kommt, umso besser ist dein Modus, um „Velocity“ zu erreichen.

Aus meiner Sicht bedeutet Vertrauen in die Intuition, in den Flow zu kommen, durch welchen unser Handeln angeleitet ist. Ron Karr nennt das in „The Velocity Mindset“® das ultimative Ergebnis. In der Interaktion mit anderen Menschen sind wir ebenso gefordert, ihre Verhaltensmuster zu lesen. Am besten ist, wenn unser Unterbewusstsein darauf trainiert ist.

Abschließend für heute noch ein wichtiger Punkt, wenn wir über das Zuhören sprechen …

  • … und das ist zu 100 % da, in der Gegenwart, bei deinem Gesprächspartner zu sein!

Ganz einfach gesagt, wird das Gespräch dadurch intensiver, woraus wiederum die Wünsche und Erwartungen aller beteiligten Personen verstanden und Lösungen gefunden werden können.

Kommende Woche wenden wir uns der Problemlösung, genauer gesagt, dabei das Ende bereits vorwegzunehmen, und der Kunst, bei Leadership die s.g. Hebelkraft zu verwenden, zu.

Wünsche dir eine intuitive Zeit und lade dich ein freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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