(6/6) Deine Freiheit 2022 – Das richtige Mindset für Leadership – Das Herzstück für „Velocity“

Posted 22. Juni 2022
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Von Stefan Josef Höck

Wie oft hast du dir bereits einen Plan überlegt und bist dabei einfach nicht weitergekommen? Hat dich gar etwas davon abgehalten?

In der neuen Ausgabe des Blogs von „Lebenswert TV“ schreibe ich heute darüber, wie du in die Geschwindigkeit und Richtung für Erfolg kommst und was das Herz von Leadership ist.

Einen Plan und eine Strategie zu entwickeln, ist wohl nur die eine Seite, denn auf der anderen Seite steht die Ausführung, für viele Menschen nur allzu oft mit der Frage:

  • Was ist falsch gelaufen? – Alles war doch perfekt vorbereitet!

Der Kern der Ursache wird in solch einer Situation häufig in äußeren Umständen gesucht, was natürlich der Fall sein kann, gleichzeitig wird zu selten auf sich selbst reflektiert. Denn – wie ich selbst bereits häufiger erlebt habe, ganz allgemein gesagt – der Empfänger erhält vom Sender die falschen Signale.

Zum Abschluss der sechsteiligen Serie über Leadership sprechen wir heute zuerst darüber, wie „Velocity“, also Geschwindigkeit mit Richtung, erreicht wird. Daran anschließend gehen wir darauf ein, worin das Herz von Leadership liegt.

Wir Menschen sind – umgangssprachlich gesagt – Gewohnheitstiere, woraus sich ergibt, dass Strategien zur Veränderung für Leader die bedeutungsvollste Herausforderung darstellen, wie Ron Karr in „The Velocity Mindset“® schreibt. Für Veränderungsprozesse in einem Unternehmen nicht wirklich gute Vorzeichen.

Das betrifft jedoch nicht nur die angestellten Personen in einem Unternehmen, sondern ebenso die führenden Personen. Hierbei dreht sich alles um Wachstum, und optimales Wachstum ist darin begründet, dass die eigenen Limitationen und die eigene Geschichte für ein absolut mögliches Ziel kontraproduktiv sind, „Velocity“ dadurch blockiert wird.

  • Generell besteht für uns die Herausforderung, dass der Weg zum Leadership Zeit benötigt, Zeit, um sich zu entwickeln.
  • Das bedeutet, nicht vorschnell zu urteilen, wenn Personen, die vor Publikum „auftreten“ nicht „perfekt“ agieren, sondern noch Zeit benötigen, um besser zu werden.

Michael Mankins spricht in diesem Zusammenhang von zwei „Gedankenschulen“:

  • Eine konzentriert sich auf die Menschen, s.g. „A-Player“ zu bekommen.
  • Die andere fokussiert sich auf Prozesse, was gleichzeitig ebenso beinhaltet, gute Beschäftigte zu finden.

Die Qualitäten als Leader sind mit dem Faktor Zeit eng verbunden, und zwar eben insofern, als dass kaum jemand als Leader geboren ist, sondern sich dazu entwickelt. Essenziell hierbei ist zu sehen, dass …

  • … erfolgreiche Leader eines Unternehmens, einer Organisation, genauso im privaten Leben Leader sind …

… wie Ron Karr weiter anführt. Das bedeutet für mich, jeden Tag darauf zu achten, dort und da besser zu werden, auch wenn kaum merklich im ersten Moment für außenstehende Personen.

Ron Karr nennt in „The Velocity Mindset“® in weiterer Folge drei Qualitäten, die zum Leadership gehören:

  1. Integrität
  2. Verantwortlichkeit
  3. Anerkennung

  • Wie oft hast du schon gehört, du solltest mit gutem Beispiel vorangehen?

Die Frage passt hier zum ersten Punkt sehr gut dazu, weil das Verhalten eines Leaders Integrität zeigt. Damit gemeint ist, vorzuleben, was von den Mitarbeitenden erwartet wird. Immer mit dem begleitenden Gedanken, die Prinzipien für Leadership genauso im eigenen Leben anzuwenden.

Eine besondere Position nimmt Leadership unter anderem bei Fusionen ein. Was wir bereits im Kurs Unternehmensführung während meines Wirtschaftsstudiums thematisiert hatten, das war der Umstand, dass bei Zusammenschlüssen von Unternehmen verschiedene Kulturen aufeinandertreffen.

  • Leader sind hierbei nicht nur gefordert, verschiedene Kulturen zusammenzuführen, sondern auch alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel auszurichten.

Wie der Autor zusätzlich anmerkt, ist ein Schlüsselteil der Integrität die Transparenz. John Hall sagt dazu, die Botschaft, die von der Position als Leader ausgeht, offen und vor allem das Warum zu teilen, alle teilhaben zu lassen.

Um die Strategie für „Velocity“ umzusetzen, gehört als zweiter Punkt neben der schon erwähnten Transparenz besonders die Verantwortlichkeit dazu. Meinem Verständnis nach bedeutet das, für die eigenen Handlungen und die daraus resultierenden Ergebnisse Verantwortung zu übernehmen.

  • Einem Menschen, der Fehlschläge nicht auf andere Menschen abwälzt, wird gerne gefolgt.

Stellt sich des Weiteren die Frage, wie mit Vorwürfen am besten umgegangen wird:

  • Fehler eingestehen und Vorwürfe annehmen, ohne in Schuld baden zu müssen, dabei Maßnahmen ergreifen, um zu zeigen, dass eine Situation ernst genommen wird.

Was in die Verantwortlichkeit zusätzlich noch mit hineinspielt, das ist die Verantwortlichkeit gegenüber sich selbst, damit meine ich …

  • … dazu zu stehen, was – verallgemeinert gesagt – angekündigt wurde, also nicht nur gescheit reden, sondern auch handeln.

Unabhängig davon, ob wir hier vom Aufstehen um 5 Uhr in der Früh oder über 10.000 Schritte pro Tag sprechen, hier dreht sich alles um die Person selbst, sich im Spiegel in die Augen schauen zu können, nicht um ein Unternehmen oder eine Organisation.

Die Verantwortlichkeit aller Beteiligten in einem Prozess führt zu einem idealen Ergebnis.

  • Leader geben sowohl dem eigenen als auch dem Wort anderer einen Wert.

Wir haben in einem früheren Beitrag bereits darüber gesprochen, dass bspw. Apple mit dem iPhone ein bereits existierendes Produkt „neu“ gemacht hat. Wenn mit einem weißen Blatt Papier begonnen wird, um letzten Endes ein Ziel zu definieren, steht die gemeinsame Ausrichtung darauf im Mittelpunkt. Aufgrund des Nichtvorhandenseins bei Microsoft ist der Kopierversuch des iPhones gescheitert, wie wir in „The Velocity Mindset“® weiterlesen.

Im dritten und letzten Punkt weist uns Ron Karr darauf hin, dass das Feiern bzw. Anerkennung genauso dazugehört. Einzelne Meilensteine zu feiern, das erzeugt einen positiven Spirit in den Mitgliedern eines Teams. Der Autor unterscheidet dabei zwei Arten der Anerkennung:

  • Zum einen die Anerkennung der einzelnen Person, für persönliche „Velocity“, um den eigenen einschränkenden Gedanken zu begegnen. Durch das Feiern von Meilensteinen wird ebenso das Führen anderer zu ihrem gewünschten Ergebnis unterstützt.
  • Zum anderen die Anerkennung als Zweck für die Organisation, um die Moral und die Performance des Teams erheblich zu steigern.

Alles in allem geht damit ein Zufriedenstellen persönlicher Bedürfnisse einher. Das Level an Oxytocin wird angehoben, was den Willen für mehr Risiken und mit Herausforderungen umzugehen fördert. Das ansteigende Dopamin bewirkt mehr Aufmerksamkeit für Kritisches und schiebt Ablenkungen eher beiseite. Das sinkende Cortisol-Level führt zu ruhigeren, bedachteren Reaktionen, anstatt auf Kampf- oder Fluchtmodus eingestellt zu sein.

Ron Karr schreibt darüber hinaus, dass Anerkennung mit einer positiven, emotionalen Auswirkung verbunden ist, was zur Folge hat …

  • …, dass der Erfolg eines Unternehmens fortschreitet.

In einer führenden Position finden sich Selbstzweifel, Gefühle von Betrug, Unsicherheit bei Entscheidungen u.v.m. wieder, wovon wir vermutlich in der einen oder anderen Form alle schon einmal betroffen waren.

„Velocity“ zu erreichen, das ist schließlich ebenso mit Eigenverantwortung verbunden, wobei hierbei enorm wichtig ist, nicht Menschen verändern zu wollen, sondern sie an ihr wahres Potential heranzuführen. Denn am Ende steht mehr als nur Geld zu machen, sondern sich auf die Erfüllung eines größeren Ganzen auszurichten.

Wie ein japanisches Sprichwort besagt:

  • „Eine Vision ohne Handlung ist ein Tagtraum, eine Handlung ohne Vision ist ein Albtraum.“

Kommen wir nun zum Abschluss der sechsteiligen Beitragsreihe zu Leadership noch auf den Kern, auf das Herz von Leadership und auf eine sich dabei ergebende Frage zu sprechen:

  • Das Herz ist die Kommunikation. – Wie schwer ist diese Kommunikation allerdings wirklich?

Wie heute zu Beginn bereits angesprochen, spielt hier das Sender-Empfänger-Verhalten eine essenzielle Rolle. Wenn jemand sagt, der Ton würde die Musik machen, dann steckt in diesen Worten eine entscheidende Aussage.

  • Denn die Bedeutung der eigenen, der ausgesendeten Töne und Symbole muss für die empfangende Person auf die gemeinte Art und Weise zu entschlüsseln sein, andernfalls können sich sogar folgenschwere Missverständnisse ergeben.

Das, was sich in diesem Zusammenhang „emotionale Verbindung“ nennt, begleitet mich besonders in meiner Arbeit als Trainer, genauer gesagt die Herausforderung, alle Teilnehmenden eines Trainings gleichermaßen anzusprechen.

Wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, besteht die Notwendigkeit, offen und ehrlich mit sich selbst zu reflektieren, wo Verbesserungspotential auszumachen ist. Und das ist ein laufender Prozess, der nicht plötzlich perfekt ist, sondern geraume Zeit in Anspruch nimmt.

In „The Velocity Mindset“® nennt Ron Karr den Geist und das Herz als zwei Faktoren der Kommunikation:

  • Der Geist ist zuständig für das Wie, das Herz für die emotionale Verbindung zueinander.

Den s.g. Rapport zu finden ist in der Kommunikation zentral. Dazu gehört, die Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder zu kennen, um das Engagement für ein zu erreichendes Ziel zu fördern, Motivation zu erzeugen.

  • Kommunikation, die aus dem Herzen kommt, führt zum Erreichen des größtmöglichen Potentials an „Velocity“.
  • Das beinhaltet die Notwendigkeit, sich einen Überblick über die gesamte Situation zu verschaffen, um die passenden Worte und das passende Verhalten zu finden.

Persönliche Bedürfnisse und Ziele können von den Unternehmenszielen abweichen, dennoch sind die Befindlichkeiten der Teammitglieder enorm wichtig.

Zu jedem Menschen gehört ebenso ein persönliches Wertesystem dazu. In geschäftlichen Belangen führt der Weg über ein Interesse an den Unternehmenswerten zu einem erfolgreichen Vertragsabschluss.

Dabei ist wichtig zu unterscheiden, dass nicht Manipulation das Ziel ist, sondern eine gesunde Basis vorhanden ist und ein Gespräch mit einem Nutzen verknüpft ist. Und verschiedene Charaktere benötigen einfach eine unterschiedliche „Behandlung“. Im Kontext mit einem Team deshalb, um ihre beste Leistung abzurufen.

In der Kommunikation macht schließlich das Maß an Empathie einen entscheidenden Unterschied aus. Manchen scheint Empathie in die Wiege gelegt zu sein, wobei sich der bessere Umgang mit Menschen erlernen lässt, auch wenn’s dauert, nicht von heute auf morgen geht.

Die Kommunikation ist der abschließende Schritt, um „Velocity“ zu erreichen, und ist eine dieser feinen Fähigkeiten, die Intuition, Übung und Geduld bedürfen.

Ron Karr schließt in „The Velocity Mindset“® mit der goldenen Regel:

  • „Menschen engagieren sich aufgrund ihrer eigenen, individuellen Gründe, nicht wegen deinen!“

Nächste Woche schreibe ich in einem Bonusbeitrag über einige Takeaways aus „The Velocity Mindset“®.

Wünsche dir eine herzliche, kommunikative Zeit und lade dich ein freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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