Mit den Augen der Kinder sehen – eine Frage der Unschuld?

Posted 8. Dezember 2021
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Von Stefan Josef Höck

Zählt für dich die Devise „Zuerst einmal gilt die Unschuldsvermutung!“ oder ärgerst du dich wieder einmal über einen Unschuldslemming?

Hier auf „Lebenswert TV“ schreibe ich heute über Unschuld und was wir von Kindern dabei lernen können.

Vergangene Woche haben wir darüber gesprochen, dass u.a. Hass und Neid einem friedvollen Leben in Liebe und Freiheit im Wege stehen.

Wie jeder weiß, wird in unserer Gesellschaft sehr viel „über“ andere Menschen gesprochen. Oft werden die wildesten Vermutungen angestellt, wie ein Mensch ist und was dieser Mensch womöglich getan oder unterlassen hat.

Genau dann kommt so eine Aussage wie:

  • „Ich weiß natürlich nicht, was wirklich geschehen ist und will hier nichts Falsches sagen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass …“
  • Sind dir solche oder ähnliche Worte auch bereits einmal über die Lippen gekommen?

Denn wenn wir an folgenden Spruch denken, ist dieser ein Widerspruch in sich hinsichtlich der vorangehenden Aussage:

  • „Solange nichts bewiesen ist, gilt die Unschuldsvermutung.“
  • Denn einmal eine Vermutung ausgesprochen und eine Schuldzuweisung ist erfolgt. Der Ruf ist ab diesem Zeitpunkt beschmutzt.

Vielleicht ohne dramatische Konsequenzen für das private Leben und die berufliche Tätigkeit, jedoch wurde ein Urteil über einen oder mehrere Menschen gefällt.

Das bedeutet, dass wir einerseits zwar wir selbst sein sollen, und das zu jeder Zeit. Allerdings andererseits auch darauf achten, dass wir den Menschen um uns herum keine unnötigen Angriffspunkte geben, die unseren Ruf schädigen könnten.

Über den Ruf habe ich im Oktober 2020 in „Welcher Ruf eilt dir voraus?“ schon einmal gesprochen.

Die Kinder lernen von uns Erwachsenen. D.h. ebenso, dass die Kinder mit der Zeit die ganze Tratscherei annehmen und so Streit häufig vorprogrammiert ist, eine gewisse Lockerheit der Kinder im Umgang miteinander verloren geht. Scheinbaren Fehlern wir ein zu großer Stellenwert beigemessen.

Wobei schon klar ist, dass etwas zu erzählen, ohne eine Bewertung über etwas oder jemanden abzugeben, oft sehr schwierig ist.

  • Als wir auf die Welt gekommen sind, waren wir wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, die reinste vorstellbare Unschuld.

Die Veränderung erfolgt durch den Einfluss der Umgebung. Damit erzähle ich dir natürlich nichts Neues. Dennoch ist dieser Einfluss aller Personen um uns herum so maßgeblich, um an dieser Stelle darauf zu sprechen zu kommen. Programmierungen der Vergangenheit bestimmen unseren Erfolg. Das Ausmaß unseres Erfolges hängt davon ab, inwieweit wir bereit sind, nicht Förderliches umzuprogrammieren bzw. Neues zuzulassen, um einen echten, dauerhaften Erfolg zu erleben.

Wie Whitney Houston und Mariah Carey in „When you believe“ im Soundtrack von „The Prince of Egypt“ singen:

  • „Es ist einfach, deinen Ängsten nachzugeben.“

Mit der Konsequenz, die eigenen Träume immer weiter aus dem Blick zu verlieren.

  • Hattest du als Kind große Träume und dein Leben ist ganz anders gekommen?

Im November 2018 habe auf „Lebenswert TV“ darüber gesprochen, an die Träume der Kinder zu denken, mit der Frage, welchen Raum die Träume der Kinder heute noch haben. Denn die Kinder sollen in ihren Träumen bestärkt und nicht geschwächt werden.

Die Träume der Kinder passen genau zum 2. Adventsonntag und dieses Jahr gleichzeitig zum Nikolausabend. Für uns war der Besuch des Nikolaus‘ in der Kindheit etwas Besonderes, auch wenn er in Begleitung der Krampusse war, ein Engel war allerdings auch dabei. Und viele solcher aus meiner Sicht wertvolle Erlebnisse können von den Kindern derzeit nicht erlebt werden. Durch die Umstände bedingt, werden die Kinder mehr und mehr zu Angstmenschen gemacht.

  • Das bevorstehende Weihnachtsfest soll uns besonders daran erinnern, dass die Träume der Kinder so wichtig sind. Geschenke sind schön, allerdings nützen alle Geschenke nichts, wenn Kindern suggeriert wird, sie müssten Angst um ihr Leben haben.

Vor einem Jahr habe ich am 2. Adventsonntag in „Sind Kinder die besseren Vorbilder“ gefragt, ob „Kinder an die Macht“ zu unserem Motto werden sollte, wie Herbert Grönemeyer singt. Denn Kinder sind so unbedarft, wie wir gerade beim Spielen der Kinder erkennen können, und daraus können wir enorm viel lernen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du vielleicht schon einmal etwas rückgängig machen wolltest, wofür du dich schuldig gefühlt hast.

Geschehenes können wir natürlich nicht mehr rückgängig machen, allerdings können wir zu uns selbst zurückehren wie Enigma in „Return to Innocence“ singen.

  • In unserem Leben geht es darum, keine Angst zu haben, schwach zu sein, nicht zu stolz zu sein, um stark zu sein, sondern dass wir einfach in unser Herz hineinschauen, um uns selbst wiederzufinden.
  • Dazu gehört, dass wir dann lachen oder weinen, wenn uns danach zumute ist, wir uns nicht verstecken, keinen Wert auf das Gerede anderer Menschen legen und unserem Weg folgen, nicht aufgeben und unsere Chance nutzen.

Soll auch bedeuten, dass wir wieder beginnen, mit den Augen der Kinder zu sehen und vorgefasste Meinungen hinter uns lassen.

SEOM erinnert uns in seinem Lied „Kinder des Lichts“ daran, dass wir unsere Erde mit den Augen von Kindern sehen, dass wir vergeben, lieben, glauben, die Schönheit der Natur bewusst wahrnehmen u.v.m. Gerade in dieser herausfordernden Zeit, mit so viel Verblendung …

  • … erinnere dich an deine Kinderaugen.

Danke SEOM für deine wunderbaren Wort in „Kinder des Lichts“.

Lassen wir also die Kinderaugen leuchten und betrachten wir unser Leben mit Freude und Liebe.

Wünsche dir eine Zeit wunderbarer und großer Träume und lade dich ein, freitags in meinen Podcast auf iTunes, Spotify, Stitcher, TuneIn oder Amazon Music hineinzuhören.

Alles Liebe

Stefan Josef

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