„Entsozialisierung“ – durch/trotz sozialer Medien?

Kaum zu glauben, doch in der heutigen Zeit findet tatsächlich etwas statt, was ich als sozialen Rückzug bezeichne.

Auch wenn Nachtlokale und Discos immer noch eine große Beliebtheit haben, sind gerade unter den Millennials so manche, die sich lieber zuhause zurückziehen und mit den sozialen Medien den Kontakt zur Außen- (Schein-) Welt aufrechterhalten.

• Eine Welt ohne echte Beziehungen, abgesehen vielleicht von ein paar Offline-Freundschaften, die durch die Schule einfach da sind.

Für mich ist das eine „Entsozialisierung“, die dazu führt, von dem realen Leben, das draußen abläuft, kaum bis gar nichts mehr mitzubekommen.

• Und gerade die enorme Flut an Informationen, die über soziale Medien aufgenommen wird, trägt zu einem Verständnis des Lebens bei, das wohl nur bedingt den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Die Negativ-Flut potenziert sich noch einmal viel stärker als durch die herkömmlichen Medien. Denn gerade eben schlechte Nachrichten sind ja kurioserweise die gefragtesten.

Also, das ist so, als ob wir an unserem eigenen Leben zu wenig Positives finden und deshalb Informationen über Menschen und Umstände brauchen, die uns selbst ablenken und uns glauben lassen, unser Leben wäre okay, so wie es ist. Weil andere noch schlechter dran sind.

• Hat sich die Gesellschaft eine neue Art von „Couch-Potatoes“ geschaffen?
• Eine Art, die alles total gechillt sieht und paralysiert von den sozialen Medien ist?
• Führt das am Ende zum Kollaps der Gesellschaft?

Gerade jetzt zu Weihnachten wünsche ich dir eine besondere Zeit mit Familie und Freunden in der Offline-Welt. Gemeinschaft, Gesellschaft, Zeit miteinander, ohne das Smartphone in Blicknähe …

Fragen, die wirklich zum Nachdenken anregen sollen, wie ich finde.

Ich wünsche dir frohe und besinnliche Weihnachtstage.

Alles Liebe,

Stefan Josef