Welche Herausforderung ist Vater-Sein?

Posted 13. Juni 2018
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Von Stefan Josef Höck

Passend zum Vatertag, der bei uns in Österreich am vergangenen Sonntag gefeiert wurde, ist sicherlich die Frage, welche Herausforderung das Vater-Sein wirklich darstellt.

Als wir vor einem Monat darüber gesprochen haben, welche Bedeutung eigentlich der Muttertag hat, sind wir darauf zu sprechen gekommen, inwieweit wirklich Wertschätzung zeigen, und im darauffolgenden Beitrag habe ich den Müttern als „wichtige“ Menschen einen sehr hohen Stellenwert beigemessen.

Gerade wenn wir die traditionellen Familienstrukturen betrachten, die immer noch vorhanden sind, ist das Vater-Sein eine gar nicht so einfache Aufgabe. Sehr häufig lässt sich immer noch beobachten, dass viele Väter das Geld „nachhause“ bringen, um die Familie zu ernähren, um zu „überleben“.

Und genau dabei passiert es, dass die Vater-Kind-Zeit eine zu geringe ist, so wie ich das sehe.

Ob nun ein Kind besser Vater und Mutter, 2 Mütter oder 2 Väter … hat, das wird sich wohl nie abschließend beantworten lassen, weil der Typ Mensch eine enorme Wirkung erzeugt.

Ich kenne von mir nur die traditionelle Konstellation mit Papa & Mama, doch ein Einfluss auf die Prägung ist in jedem Fall vorhanden. Wie sich dieser auswirkt, das lässt sich speziell auch dann ganz gut erkennen, wenn ein Elternteil mehr Zeit mit den Kindern verbringt als der andere.

Daraus entstehen in weiterer Folge Glaubenssätze, die für die spätere eigene Erziehung eher wenig förderlich sind:

  • Der Papa muss das Geld nachhause bringen
  • Papa muss so viel arbeiten, damit wir uns alles leisten können
  • Papa hat nie für etwas Zeit …

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war ich sogar eifersüchtig auf eine Musikkollegin meines Papas, weil er durch seine Begeisterung für Musik viel seiner eher wenigen Freizeit dafür genutzt hat. Er hätte uns ja verlassen können und dann hätte ich ihn vielleicht gar nicht mehr gesehen. Aus erwachsener Sicht vielleicht nicht nachvollziehbar, aber aus kindlicher Sicht durchaus zu verstehen, wie ich finde.

Erst heute verstehe ich, dass sein Zeiteinsatz für Musik nichts damit zu tun hatte, dass er uns nicht geliebt hätte, sondern einfach ein notwendiger Ausgleich zu seiner harten körperlichen Arbeit war. Und wenn ich daran zurückdenke, wie anstrengend ich als Kind sein konnte, war dieses Hobby sein Ausgleich, um wieder Kraft zu tanken.

Trotz allem war er immer für mich da, und er ist immer noch für mich da. Gerade am vergangenen Samstag haben wir uns daran gemacht den neuen Griller zusammenzubauen, ein tolles gemeinsames Erlebnis.

Ich bin in unserer Familie wohl auch der größte Kritiker meines Papas, allerdings auch nur deshalb, weil er mir so am Herzen liegt. Weil ich darauf hoffe, dass er noch viele Jahre gesund und glücklich an unserer Seite ist.

Was sind deine Erfahrungen als Vater und/oder als Kind?

Wenn du meinen YouTube-Kanal abonnierst, freue ich mich sehr, auch wenn du deine Gedanken zu deinen Erlebnissen mit mir teilst.

Bis zur kommenden Woche wünsche ich dir eine schöne Zeit.

Alles Liebe,

Stefan Josef

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